Vortrag über den Eschbacher Schultheiß Schmidt
Usingen-Eschbach (red).
Auf Einladung des Vereins Eschbacher Ortsgeschichte referiert Professor Dr. Eugen Ernst am Samstag, 19. März, 16 Uhr im Bürgerhaus Eschbach über das Leben und Wirken von Johann Anton Schmidt, Schultheiß zu Eschbach.
Er lebte in einer »Zeitenwende« vom Obrichkeitsstaat hin zur Demokratiebewegung. In der Zeit seines Wirkens habe er viel für die Gemeinde Eschbach getan. Schon früh war er in die Fußstapfen seines Vaters als Gemeinderechner getreten – Erfahrung, die ihm später als Bürgermeister zugute kam. Sein kluges Wirtschaften brachte Geld in die Gemeindekasse und ermöglichte den Bau der Kirche, so wie sie heute steht.
Von Schicksalsschlägen blieb Schultheiß Schmidt derweil nicht verschont. Dreimal heiratete er, da ihm zwei Frauen früh gestorben waren. Von 16 Kindern blieben ihm am Ende neun. Er setzte seine Vorstellungen gegen den Gemeindevorstand durch und führte Änderungen und Verbesserungen innerhalb der Eschbacher Fluren durch. Damals wurden die Einwohner für all diese Neuerungen zu Arbeitseinsätzen verpflichtet, was oft zu Unmut unter den Einwohnern führte. Noch hatte Schultheiß Schmidt die Zeichen der Zeit nicht erkannt, die auf das Jahr der Deutschen Revolution, 1848, hinausliefen.
Am Beispiel des Pfarrers Dombois aus Rod am Berg wird Professor Ernst das neue Gedankengut der aufkeimenden Demokratiebewegung erläutern, die mehr Rechte und Freiheiten für die Bevölkerung erwirken wollten.
