15.07.2017 – Von der Eschbach-Quelle bis zur Nordsee

Am Samstag, dem 15.07.2017 trafen sich 16 Mitglieder des Vereins Eschbacher Ortsgeschichte mit ihren Partnern um 15:00 Uhr im Maibacher Weg, um gemeinsam dem Lauf des Eschbachs von der Quelle zu folgen.
Schon vor einigen Monaten hatte sich Ronald Löw des Themas „Der Eschbach“ angenommen und diesen Tag vorbereitet.
Vom neuen Wasserwerk aus im Maibacher Weg wanderte die Gruppe über die Eschbacher Klippen zum Brandoberndorfer Weg, vorbei am Seienstein, dann links dem Grünen Weg etwa 400 m folgend, um dann wieder links auf den Waldpfad zur Quelle abzubiegen.
Nach 80-100 m erreichte die Vereinsgruppe die Quelle. Mitten im Wald gelegen, trafen sie auf eine etwa 12 qm große, nasse Vertiefung, in der sich nachts die Wildschweine suhlen. Am oberen Rand des Beckens tritt frisches, kristallklares Wasser aus einem kreisförmigen Loch aus (360 Höhenmeter). Die Mitglieder staunten nicht schlecht, als sie das neue Holzschild „Der Eschbach“ erblickten.

Am gleichen Samstagmorgen hatten Ortwin Ruß und Ronald Löw das in Gemeinschaftsarbeit mit Gerd Becker gefertigte Holzschild aufgestellt. Dafür ein Dankeschön sowie auch ein Dank an Förster Karl-Matthias Groß für die Aufstellgenehmigung.
Mit einem gemeinschaftlichen Prosit wurde das Schild eingeweiht und dient nun zukünftigen Wanderern als Hinweis auf die Eschbach-Quelle.

Nun erklärte Ronald Löw den Mitgliedern noch, welche Bedeutung der gegenüberliegende Waldabschnitt hat.
Nach Recherchen und Gesprächen mit Altförster Adolf Günther und aus den Erinnerungen von Gerd Becker an die Erzählungen seines Vaters, hatte Ronald Löw herausgefunden, dass dieser Ort an der Quelle um die Jahrhundertwende der „Alte Eschbacher Festplatz“ war.
Auf einer Luftaufnahme kann man heute noch die Anordnung der damals gepflanzten Eschen und Buchen deutlich erkennen. Nur noch ganz wenig Eschbacher wissen um diesen Festplatz.

Zurück auf dem Grünen Weg wanderte die Gruppe vorbei am hölzernen Xylophon und der „Höreule“ (kleine Überraschungen für Wanderer mit Kindern, von Förster Karl-Matthias Groß aufgestellt) über den Campingplatz Richtung Eschbach. Mit dem Auge dem Bachlauf durch die Wiesen folgend ging der Weg zum „Alten Wasserwerk, was 1909 erbaut wurde. Hier hatten alle die Gelegenheit, einen Blick in das Innere des Werkes zu werfen und sich von Ortwin Ruß die frühere Eschbacher Wasserversorgung (siehe Bericht unter Geschichten: 1712 Wasserversorgung Eschbach) erklären zu lassen. Dem Eschbach folgend ging es weiter in die Eichelgasse, wo der Eschbach letztlich im Rohrsystem verschwindet. Ab hier läuft „Der Eschbach“ unterirdisch unter der Bachstraße entlang bis  zur Grundgasse. Von dort aus fließt er weiter durch Usinger Gemarkung (Essigbrücke), um dann bei der Schlappmühle in die Usa  zu münden. Von der Quelle bis zur Usa sind es ca. 5 km. „Der Eschbach“ aber hat noch eine lange Reise vor sich! Vereint mit der Usa fließt er weiter zur Wetter – zur Nidda – zum Main – und schließlich zum Rhein, der dann als großer Strom  nordwestlich von Leiden, 18 km vor Den Haag in den Niederlanden in die Nordsee mündet.

Die Gruppe allerdings nahm einen kürzeren Weg durch die Hohlstraße bis zur Eschbacher Katz, wo sie die interessante Wanderung gemütlich bei einem Gläschen Revue passieren ließ.