Eschbach: Gemeinsam gegen Wildwuchs
ESCHBACH – Zum vierten Mal seit seiner Gründung war der Verein Eschbacher Ortsgeschichte (VEO) am Samstag unterwegs zu den Eschbacher Klippen, um das Gelände unterhalb des Naturdenkmals zu pflegen. Insgesamt sieben Mitglieder rückten mit Ast- und Heckenscheren, Motorsäge und Mulcher sowie zwei kleineren Traktoren mit Anhängern an, um dem Wildwuchs dort Einhalt zu gebieten.
Heckenrosen und Brombeerhecken wurden gekürzt, junge Birken und viele weitere aufstrebende Gehölze auf den Stamm gesetzt, und diverses kleinere Gestrüpp entfernt. Dies alles geschah in Absprache mit dem Forst, dem Naturpark Taunus und dem Alpenverein, die ihrerseits verschiedene Bereiche rund um die Klippen pflegen. Meist geschieht das in einer gemeinsamen Aktion am ersten Novemberwochenende, dieses Jahr jedoch ging der VEO 14 Tage später ans Werk, weil die benötigten Gerätschaften vorher nicht zu bekommen waren. Belohnt wurde der Arbeitseinsatz mit bestem Wetter, sodass man gut gelaunt war und die Arbeit gut voranging. „Es ist ein toller Tag, und es ist ja auch toll, was wir hier machen“, lachte VEO-Vorsitzender Reiner Holl. Mit von der Partie waren außerdem Ortwin Ruß, Arno Wick, Karin Angele, Karlheinz Schmidt sowie Renate und Egbert Ruß. Christa Klieber, Marion Schork und Susi Löw sorgten indessen für das leibliche Wohl der Arbeitskräfte.
Das abgeschnittene Ast- und Buschwerk beförderten die Vereinsmitglieder zum Abschluss am Nachmittag an den von Naturpark vorgesehenen Platz westlich des Felsens. Es wird dort den Tieren als Unterschlupfmöglichkeit dienen.
Ein Anliegen dies VEO ist auch die Wiederherrichtung der Souffleur-Kästen unterhalb des Felsens, die im vergangenen Jahrhundert bei Freiluft-Aufführungen des Eschbacher Bauerntheaters genutzt wurden. „Ich glaube zwar nicht daran, dass hier wieder einmal Theaterveranstaltungen stattfinden werden, dazu ist der logistische Aufwand heute einfach zu hoch, aber es wäre auch zu schade, wenn die Anlagen komplett verfallen würden“, sagt Holl. Dann ginge auch die bald Erinnerung verloren. Die Eschbacher Bauernspiele hatten einst weit über Eschbach hinausgewirkt, und Aufführungen wie „Der Schinderhannes“ waren vom Publikum gefeiert worden.
Seit 2006 ist der Verein Eschbacher Ortsgeschichte im Dorf aktiv, dokumentiert nicht nur die Dorfgeschichte in Bildern, Broschüren, viel beachteten Ausstellungen und im Archiv auf seiner Internetseite, sondern kümmert sich soweit möglich auch darum, dass nichts verwahrlost. So wurden bereits mehrfach die Beete an der Kirche gepflegt, eine Sitzgruppe und Raststangen für Raubvögel am Pfaffenkopf gespendet, ein Hinweisschild an der Eschbach-Quelle angebracht und jetzt war man wieder an den Klippen im Einsatz.
(Usinger Anzeiger, Dienstag, 19. November 2019, Constanze Urbano)