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Pressebericht
(Usinger Anzeiger, Montag, 21. Oktober 2019, Constanze Urbano)
In Eschbach sind die Stockgespenster los. Im Herbst ist es in Eschbach Tradition, gruselige Fratzen aus Dickwurz zu schnitzen und damit in einem schauderschönen Umzug durchs Dorf zu laufen.
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ESCHBACH – Die Feldscheune der Familie Maurer, direkt hinter dem Friedhof gelegen, war am Samstag Schauplatz eines ungewöhnlichen Treibens. 26 Kinder im Grundschulalter machten sich dort mit UnterstĂĽtzung ihrer Eltern oder GroĂźeltern an hohlen Dickwurzköpfen zu schaffen. Sie schnitzten Löcher fĂĽr die Augen und den Mund hinein und verpassten den RĂĽben teils noch gefährlich aussehende Zähne. Mit den derart gestalteten Fratzen, die mit Kerzen beleuchtet wurden, strömten sie gegen Abend ins Freie.
Gruseliger Umzug.
Aufgerufen zu der Aktion hatte der Verein Eschbacher Ortsgeschichte (VEO), der auch die Rüben besorgt und im Vorfeld ausgehöhlt hatte. Nicht mit bloßen Händen, sondern mit einer Bohrmaschine und entsprechendem Aufsatz, versteht sich. Denn die Rüben sind hart. Ein Bauer aus der Wetterau hatte sie gespendet. Nachdem die Kinder sie kreativ bearbeitet hatten, wurden sie auf Besenstiele gesteckt.
Hintergrund der Geschichte ist ein alter Brauch im Dorf, demzufolge Kinder und Jugendliche frĂĽher abends im Herbst, mit solchen Dickwurzköpfen durch die StraĂźen zogen, um die Leute zu erschrecken. „Wir haben die Rollläden an den Häusern hochgeschoben und die RĂĽben mit den Fratzen in die Fenster gehalten“, erinnert sich Reiner Holl, der Vorsitzende des Ortsgeschichte-Vereins. Inwieweit sie damit fĂĽr Angst und Schrecken sorgten, sei dahingestellt. „Aber wir hatten unseren SpaĂź, und je älter wir wurden, desto mehr Fez haben wir gemacht“, bekräftigt Holl. Allerdings seien das frĂĽher keine konzertierten Aktionen zu einem festgelegten Termin gewesen, vielmehr sei man spontan losgezogen. Viele Bauern im Dorf hätten damals noch Dickwurz angebaut, sodass die Beschaffung, anders als heute, ganz einfach gewesen wäre.
Begleitet von Männern aus dem Dorf, die Fackeln trugen, und abgesichert durch die Stadtpolizei, eiferten die Kinder ihren Vätern und Großvätern nun am Samstag nach und marschierten durch den Ortskern. Hier und da blickten Anwohner amüsiert aus den Fenstern oder kamen aus ihren Häusern heraus. Ziel des Umzuges war das Bürgerhaus, wo der VEO noch Würstchen und Getränke spendierte. Viel Beifall gab es, als Reiner Holl versprach, die Aktion im kommenden Jahr zu wiederholen.
Die Vorbereitung
Dickwurz Schnitzen und Fackellauf