25.05.2024 – Tagesausflug ins Ahrtal

Tagesausflug ins Ahrtal
Am Samstag, 25. Mai 2024, startete unser Verein Eschbacher Ortsgeschichte zu einem kulturellen Tageausflug ins Ahrtal, wozu alle Mitglieder und Partner herzlich eingeladen waren.
Um 07:30 Uhr trafen sich 38 Teilnehmer an der Evangelischen Kirche Eschbach um die Tagestour in einem komfortablen Reisebus von Gutacker Touristik zu beginnen. Die Laune war gut und jeder freute sich auf den Tag.
Von Eschbach ging es zunächst auf die Autobahn A3 Richtung Dernbach. Dann weiter auf der A48 Richtung Koblenz um am Rastplatz Albertshof ein ausgiebiges Frühstück in Form von Wurst, Käse, Brötchen und Kaffee einzunehmen. Nach guter Stärkung stiegen alle wieder in den Bus und fuhren bis Nähe Bassenheim um dort auf die A61 bis Bad Neuen-Ahr zu wechseln. Jetzt noch ein paar Kilometer auf der B267 bis zum Zielort Dernau. Vom Parkplatz aus ging es nun zu Fuß ca. 400 Meter bergauf zur „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“.
Um 11:15 Uhr begann unter fachkundiger Führung die etwa 1,5 Stunden dauernde Besichtigung des Bunkers in zwei Gruppen. Durch ein gewaltiges Eingangssperrwerk und die Dekontaminationsräume gelangten die Teilnehmer zur Kommandozentrale, Arbeitsräume, Krankenzimmer, Schlaf- und Besprechungsraum des Bundespräsidenten. Alle war sehr beeindruckend.
Um 13:30 Uhr trafen sich die Teilnehmer im Restaurant „Dagernova Culinarium“ und wurden mit guter Kost verwöhnt. Alles war sehr gut organisiert. Nach dem ausgiebigen Mahl, konnte wer wollte, an einer kleinen spontanen Ortsführung durch Dernau teilnehmen.
Gegen 16:00 Uhr gab es Gelegenheit, die Ahr-Vinothek mit der Flut-Foto-Video-Ausstellung in Marienthal zu besichtigen.
Nun wurde es Zeit die Heimreise anzutreten. Gegen 19:30 Uhr waren alle Teilnehmer behütet in Eschbach zurück.

Die Reise beginnt

Frühstückspause am Albrechtshof

Ankunft in Dernau - Fußmarsch zur Dokumentationsstätte "Regierungsbunker"

Dokumentationsstätte "Regierungsbunker"

Der Regierungsbunker im Ahrtal nahe des Weinortes Dernau galt einst als das geheimste Bauwerk in der jungen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu Zeiten des Kalten Krieges, doch das Spitzelsystem des DDR-Geheimdienst war durch den Handwerker beschäftigten Spion Lorenz Betzing im Bunker immer bestens über den Fortschritt der Bunkeranlage informiert.
Bei Dernau sollte eine 17 Kilometer lange Bunkeranlage rund 25 Kilometer südlich von Bonn im Tal der Ahr zwischen Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dernau in Rheinland-Pfalz entstehen, in der eine sogenannten Notverwaltung des Bundes mit insgesamt 3.000 Mitarbeitern ein Ausharren im Konfliktfall von mindestens 30 Tagen möglich war.
Der Bunker entstand unter großer Geheimhaltung in den Jahren 1960 bis 1972 und war hauptsächlich für die zivilen Behörden aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt. Seine Planung reicht bis ins Jahr 1950 zurück, so war auch Bundeskanzler Konrad Adenauer von Anfang an mit einbezogen. Er sollte der deutschen Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdische Führungsanlage im Verteidigungsfall (V-Fall) dienen.
Die Anlage selbst sollte gegen den Angriff mit atomaren Waffen sicher sein und war weitgehend autark in der Versorgung mit elektrischer Energie, Frischluft und Trinkwasser, allerdings ohne Bewaffnung. Die Kosten für das Bauwerk wurden auf rund drei Milliarden DM geschätzt, genaue Zahlen stehen aufgrund der Geheimhaltung nicht zur Verfügung.

Der Bunker war mit bis zu 110 m Fels überdeckt und die Haupteingänge waren mit rollbaren MAN-Toren aus Stahl und Beton und einem Gewicht von jeweils 25 Tonnen verschließbar. Im Bunker befanden sich u.a. Trinkwasserversorgung aus zwei Tiefbrunnen, eigene Stromerzeuger, Luftfilter und Vorräte sowie eine Infrastruktur mit Küchen, Lazarett, Zahnarzt, Friseursalon usw.
(Ehem. Nebeneingang des Regierungsbunkers oberhalb des Klosters)
Der Bundespräsident, Bundeskanzler, verschiedene Minister sowie ziviles und militärisches Personal wären im V-Fall im Bunker bis zu 30 Tage hermetischen abgeriegelt. 
In 2008 bekannt wurde, dass die Bunkeranlage gerade einmal einer 20-Kilotonnen-Bombe, (Sprengkraft einer „Hiroshima-Bombe“), standgehalten hätte, obwohl man bereits im Jahr 1962 mit 250-fach stärkeren Waffen rechnete. Die Anlage wäre im Ernstfall bei einem Atomschlag kollabieren. Trotzdem wurde das Bauprojekt aus politischen Gründen weitergeführt.
1971 war die Bunkeranlage auf 17,3 km gewachsen und umfasste 936 Schlafräume und 897 Büroräume die durch 3300 Stahltüren abgetrennt wurden.
180 Personen waren für die Instandhaltung des Betriebes in drei Schichten im Einsatz und waren auf strenge Geheimhaltung vergattert.

Fallex 66 - Vorbereitete Rede des Bundespräsidenten für den V-Fall

Mittagstisch im Restaurant Dagernova mit anschließendem Rundgang in Dernau

Abschlussfoto der Teilnehmer "Ahrtal-Tour 2024"

Ein schöner Tag geht zu Ende.